# Weniger Methoden, mehr Veränderung: Was agiles Coaching wirklich bedeutet
*22. Mai 2025*
#agil #newwork #lernen #agilität
Wenn Menschen über agiles Arbeiten sprechen, fallen schnell Begriffe wie Scrum, Kanban, Boards oder Retrospektiven. Nicht selten werde ich als [[Public/Zukunft der Arbeit/Agilität|Agile]] Coach dann mit der Erwartung konfrontiert, all das „einzuführen“. Die Idee: ein Coach kommt, stellt ein Framework vor, richtet Prozesse ein – und dann läuft das schon irgendwie. Aber das greift viel zu kurz.
Denn agiles Arbeiten beginnt nicht mit Methoden. Es beginnt mit einem Perspektivwechsel. Mit der Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen. Mit dem Mut, Dinge zu hinterfragen, loszulassen – und neu zu denken. Coaching in diesem Kontext bedeutet nicht, fertige Antworten zu liefern oder Lösungen zu installieren. Es bedeutet, gemeinsam mit Teams einen Raum zu schaffen, in dem Reflexion möglich ist, in dem Entwicklung passieren darf – und in dem Veränderung nicht als Bedrohung, sondern als Chance verstanden wird.
Ein häufiges Missverständnis ist, dass Coaches „die Agilität bringen“. Doch ich bringe kein Framework mit – ich unterstütze Teams und Organisationen dabei, agiler zu werden. Das ist ein Unterschied. Es geht nicht darum, Scrum zu machen, sondern darum, die eigene Denkweise so zu verändern, dass man besser mit Unsicherheit, Komplexität und Veränderung umgehen kann. Und das braucht mehr als einen Werkzeugkasten. Es braucht Klarheit, Fokus – und oft auch Geduld.
In der Praxis bedeutet das: weniger Aktionismus, mehr Achtsamkeit. Es reicht nicht, Events aus dem Scrum Guide zu kopieren. Entscheidend ist, wie Teams sie mit Leben füllen. Wie sie miteinander sprechen. Wie Entscheidungen getroffen werden. Wie offen über Fehler gesprochen wird. Wie Verantwortung verteilt ist – und wie viel Vertrauen wirklich da ist.
Eine Metapher, die hier besonders gut passt, lautet: "Die beste Zeit, einen Baum zu pflanzen, war vor 30 Jahren. Die zweitbeste ist jetzt." Für mich beschreibt das genau, was agiles Coaching bewirken kann. Es geht nicht um schnelle Ergebnisse, sondern um den Mut, heute mit nachhaltiger Veränderung zu beginnen – auch wenn die Früchte erst später sichtbar werden. Coaching bedeutet, diesen Samen zu setzen, regelmäßig zu gießen und dabei auf Wachstum zu vertrauen – selbst wenn anfangs noch nichts zu sehen ist.
Ein anderer wichtiger Aspekt: Coaching bedeutet oft, nicht sofort zu handeln, sondern erst einmal zuzuhören. Manchmal liegt die größte Wirkung in einer gut gestellten Frage oder in einem Spiegel, den man dem Team bewusst vorhält. Viele Teams spüren, dass etwas nicht rund läuft – aber sie brauchen einen Rahmen, in dem sie das aussprechen, beobachten und verändern können. Agile Prinzipien wie [[Retrospektiven|Inspect & Adapt]] oder Selbstorganisation sind dabei nicht einfach umzusetzen – aber sie sind ein starker Kompass.
Ich glaube fest daran, dass jede Organisation, jedes Team, jeder Mensch die Fähigkeit zur Veränderung in sich trägt. Agile Coaching heißt für mich, diesen Prozess zu begleiten. Nicht zu beschleunigen, sondern zu ermöglichen. Nicht zu steuern, sondern zu stärken. Mit Klarheit. Mit Empathie. Und mit dem Vertrauen, dass kleine, bewusste Schritte langfristig mehr verändern als jede große Reorganisation.
🎧 Podcast Planlosgelöst - Agilität: https://open.spotify.com/episode/5T4OoXv4FQNITrrBkMrtAc?si=_qG-OyBoTpWRVXarSwcp5g
*Hinweis: Dieser Beitrag wurde mit Unterstützung künstlicher Intelligenz erstellt.*